Mittwoch, 29. Juni 2011

Wie funktioniert Netnography richtig?

Museum of Ethnography

Internet und Ethnography bilden zusammen das Kunstwort Netnography. Es bezeichnet die Übertragung von Methoden der Ethnography auf das Internet. Die Ethnography entstammt der Zeit als die Kolonialmächte begonnen haben Völker in aller Welt zu erobern. Sie segelten mit Ihren Schiffen an einen fremden Strand und eroberten einen halben Kontinent. Nun half es nichts ein paar Völker zu unterjochen, um daraus auch einen wirtschaftlichen Nutzen zu haben.

Darum schickten sie Ethnographen zu den einzelnen Stämmen in den Ländern. Ihre Aufgabe war es die Sprache zu lernen, an den fremden Gebräuchen teilzunehmen, die Sozialstruktur zu begreifen, ihre Bedürfnisse zu erforschen, zu verstehen über welche Ressourcen sie verfügen und einfach die gesamte Kultur zu begreifen. Zielsetzung war es wirtschaftlich sinnvolle Beziehungen zu den Stämmen aufzubauen. Dafür war es notwendig zu begreifen wer die wichtigen Personen im Stamm sind, um Beziehungen zu ihnen zu etablieren.

Die Aufgaben der heutigen Nethnographen ist ähnlich. Beispielsweise fanden sie heraus, dass Community-User Geschenke vor Geld präferieren. Ähnlich wie die Stämme, die Glaskugeln liebten.

Wer eine Strategie für die Stämme des Social Webs aufbauen möchte, sollte sich die Netnography sehr genau anschauen. Im Gegensatz zu den ersten Ethnographen ist die Netnography von ethischen Grundsätzen geprägt, die es ermöglicht eine partnerschaftliche Beziehung zu den Communities bereits während der Feldforschung aufzubauen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn es sich um eine teilnehmende Form der Netnography handelt, bei der der Forscher am Communitygeschehen (auch offline) teilnimmt.

Andere Maßnahmen wie Innovations-Communities oder Meinungsführer-Management-Programme können dann partnerschaftlich mit der Community umgesetzt werden.

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